Für das Kinderbüro und die Kinderbeauftragten gab es am 19.11.2014 doppelten Grund zu Feiern: Die UN-Kinderrechtskonvention wurde 25 Jahre alt – und vor 20 Jahren haben die ersten Frauen und Männer das Ehrenamt als Kinderbeauftragte übernommen.
Oberbürgermeister Peter Feldmann hatte deshalb die 115 ehemaligen und die derzeit 35 aktiven Kinderbeauftragten zu einem Empfang eingeladen: Schließlich helfen sie tagtäglich, die in der Konvention fest geschriebenen Rechte umzusetzen. In Scharen kamen die Kinderbeauftragten aus allen Stadtteilen in den Frankfurter Römer. Dass viele von ihnen sich über Stadtteil- und Parteigrenzen hinweg kennen und dass die ehrenamtliche Arbeit samt ihrer Erlebnisse mit Kindern, Politik und Verwaltung verbindet, machten das rege Getümmel und die fröhlichen Gespräche im Foyer vor dem Kaisersaal offenbar.
Der offizielle Teil begann musikalisch – mit dem Mädchenchor der Domsingschule. Keine bunte Kinderschar ist das, die unbefangen ein paar Liedchen trällert. Sondern 25 Mädchen über 11 Jahre, streng Schwarz-Weiß gekleidet, die immer den richtigen Ton fanden und das Publikum begeisterten. Im Anschluss lobte der OB, der einst selbst die Idee für Kinderbeauftragte in Frankfurt mit vorangetrieben hatte, die Arbeit der Ehrenamtlichen: „Sie sind Augenöffner und tragen dazu bei, Missstände zu entdecken – ob auf den Spielplätzen, auf den Schulwegen, ob durch Kinderanhörungen, Sprechstunden oder Infoständen auf Stadtfesten." Nach seiner eigenen Ansprache bat Feldmann noch einen Mann der ersten Stunde ans Pult: Wolfgang Erk, einst stellvertretender Leiter des Frankfurter Kinderbüros und heutiger Bürgermeister von Bad Camberg. Er erinnerte an die Diskussionen um die Notwendigkeit von Kinderbeauftragten und würdigte deren ehrenamtlichen, überparteilichen Einsatz.
Nach den Reden folgten Taten: Die heutige Leiterin des Kinderbüros, Dr. Susanne Feuerbach, bat nach und nach die Kinderbeauftragten aus den Ortsbezirken nach vorne, wo sie von OB Feldmann die Urkunden entgegen nahmen. Was passte in diesem Moment besser als der Song „Happy" von Pharrell Williams, der vor einigen Monaten die Charts auf der ganzen Welt gestürmt hatte? Der Chor bot „Happy" nur mit Klavierbegleitung dar – dafür klatschte der Saal mit. Und diese Liedauswahl wurde noch getoppt, mit: „Die Gedanken sind frei". Das Publikum war gerührt, forderte Zugaben, bekam sie, der OB verabschiedete sich – und schließlich öffneten sich die Türen des Kaisersaals wieder. Dort wartete ein reichhaltiges Buffet auf die Geladenen, die sich mit Essen und Getränken in verschiedenen Räumen des Römers des Obergeschosses einen Platz suchen durften, einschließlich dem Magistratssitzungssaal. Bis 22 Uhr genossen und unterhielten sich die Kinderbeauftragten – und feierten ganz zu recht auch sich selbst.